Anthroposophische Gesellschaft, Aachener Zweig
Das Zweighaus

Das Haus Niechciol

In den Jahren 1975 bis 1977 hat Frau Ruth Niechciol in enger Zusammenarbeit mit dem Architekten Michael Danke das Haus in der Bleibergerstraße 174 in Aachen als Wohnhaus erbaut. Da beide Mitglied der Anthroposophischen Gesellschaft sind, haben sie dieses Haus nach den Angaben und Empfehlungen von Rudolf Steiner geplant. In Bezug zu Goethes Märchen über die grüne Schlange und die schöne Lilie ließ Frau Niechciol ein geschnitztes Schild über der Haustüre anbringen mit der Inschrift "Es ist an der Zeit".

Nach dem Tode von Frau Niechciol (30. 10. 1994) verzichtete ihr Sohn auf seinen Anspruch auf das Haus - so kam es in den Besitz der "Lebensgemeinschaft La Branche" in der Schweiz. Wegen der großen Entfernung Aachen - La Branche konnte die Lebensgemeinschaft das Haus nicht selbst mit Leben füllen und vermietete es an die Familie Bach, die dort die "Kaspar-Hauser-Ambulanz" einrichtete. Im Jahre 1999 zeichnete es sich ab, dass die Lebensgemeinschaft das Haus nicht mehr aus der Ferne betreiben wollte, und als sich durch behördliche Auflagen in La Branche ergab, dass eine teure Arbeit an der Kanalisation durchzuführen war, wurde das Haus der Anthroposophischen Gesellschaft angeboten, die es nach der Erwerbung dem Aachener Zweig anbot. Eine "Tochter" der Anthroposophischen Gesellschaft, zur Verwaltung von Nachlässen und Schenkungen (VVV) gegründet, nahm das Haus in ihren Bestand auf.

Zu Michaeli 2000 - nach einigen Renovierungsarbeiten - zog der Zweig aus seinem langjährigen Domizil im Löhergraben in die Bleibergerstraße 174 um. Dieser Umzug führte zwar zu einigen Erschütterungen unter den Mitgliedern, aber das Zweigleben füllte sich mit Begeisterung. Die "Einweihung" als Zweighaus fand zu Michaeli mit einem Vortrag von Christof Lindenau über das Märchen Goethes von der grünen Schlange und der schönen Lilie unter Anwesenheit vieler Gäste statt.

Schon bald zeigten sich finanzielle Probleme bei der "Tochter" VVV; zur Deckung entstandener Finanzlücken bot man das Haus zunächst im anthroposophischen Umfeld zum Kauf an. Da sich dabei kein Käufer zeigte, wurde es anschließend auf dem öffentlichen Markt verkauft. Der Aachener Zweig ist seitdem Mieter des Hauses. Neben den Aktivitäten des Zweiges findet ferner "Betreutes Wohnen" statt.

Artikel: Prof. Dr. Rolf Schäfer